
Chronische Schmerzen
Wenn Schmerz bleibt – Chronische Schmerzen verstehen
Chronische Schmerzen sind anhaltende, intensive Schmerzen, die auch dann bestehen bleiben, wenn das ursprüngliche Gewebe bereits weitgehend verheilt ist. In solchen Fällen hat sich der Schmerz verselbständigt und ist zu einer eigenständigen Erkrankung geworden.
Viele Betroffene geraten in einen belastenden Teufelskreis: Der Alltag wird zur Herausforderung, selbst einfache Tätigkeiten kosten enorme Kraft. Dauerhafter Stress, Schlafprobleme und soziale Belastungen – auch für die Familie – sind häufig die Folge.
Dieser chronische Stress erhöht den Cortisolspiegel im Blut. Cortisol – ein Stresshormon – führt unter anderem zu anhaltender Muskelanspannung, was die Schmerzen weiter verstärken kann. Zusätzlich lässt das Cortisol auch die Schmerzen stärker spüren, die Nerven werden sensibler und leiten jede Berührung als „Warnfunktion“ ins Hirn weiter. Das Hirn wiederum interpretiert diese Warnfunktion als Schmerz. Man schont sich, legt sich hin. Der Körper verliert Belastbarkeit und irgendwann wird jede Tätigkeit zur Hochleistung.
Doch genau hier setzt wirksame Therapie an: mit einem ganzheitlichen Verständnis von Schmerz, gezielter therapeutischer Begleitung und dem schrittweisen Wiederaufbau von Vertrauen in den eigenen Körper.
Gemeinsam mit den Betroffenen analysieren wir den Alltag und die bestehenden Aktivitäten. Im nächsten Schritt suchen und erproben wir gezielt Tätigkeiten, die Freude bereiten – denn positive Erlebnisse sind mehr als nur wohltuend:Sie fördern die Ausschüttung von Hormonen wie Oxytocin und Serotonin, die nachweislich Muskelspannung senken, den Cortisolspiegel (Stresshormon) regulieren und damit direkt schmerzlindernd wirken.
So entsteht ein neuer, positiver Kreislauf – hin zu mehr Leichtigkeit, Lebensfreude und Selbstwirksamkeit.
Wir begleiten Menschen mit chronischen Schmerzen dabei, ihren Alltag wieder aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Mit evidenzbasierten Ansätzen stärken wir gezielt die vorhandenen Ressourcen unserer Patientinnen und Patienten mit dem Ziel: mehr Selbstwirksamkeit, mehr Lebensqualität – und ein Alltag, der wieder machbar wird.
Falls Sie bei diesen Veränderungen Unterstützung brauchen dann melden Sie sich bei uns.
Mit einer Ergotherapie-Verordnung werden unsere Leistungen über die Grundversicherung bezahlt.
Wir arbeiten eng mit Experten aus anderen Disziplinen zusammen, etwa mit Physiotherapeut:innen, Psycholog:innen, Rheumatolog:innen oder Anästhesist:innen und sind Mitglied im Schweizerische Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (SGSS).
Haben Sie Stress oder möchten Sie mehr über Angst oder chronische Schmerzen wissen? Schauen Sie sich die entsprechenden Filme an:
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Wir beraten Sie gerne, damit Sie baldmöglichst wieder beschwerdefrei und mit Freude Ihren Alltag leben können. Wir beraten und betreuen Sie auf Deutsch, Englisch, Französisch sowie teilweise auf Italienisch und Spanisch.
044 251 97 90
Weiterführende Studien: Chronische Schmerzen
Neueste Forschung bezüglich Stress, ein sehr spannender TED-Vortrag: Kelly McGonigal: Kelly McGonigal: How to make stress your friend | Video on TED.com
Ein Film zum Schmunzeln über die Angst: Mr Rameshla Peur (englisch mit französischen Untertiteln)
Elliot Krane: The mystery of chronic pain / Video TED.com (englisch mit deutschen Untertiteln)
Al'Abasi, M,. Flaten M.,A., «The Neuroscience of Pain, Stress and Emotion», in: Elsevier Academic Press, 2016
Nicholas, M., Molloy, A., Tonkin, l., Beeston, l., «Den Schmerz in den Griff bekommen», in: Huber Verlag, Frauenfeld, 2010.
Tracey, I., Mantyh, P. W., «The Cerebral Signature for Pain Perception and its Modulation», in: CellPress Neuron 55, August 2, 2009, S. 377–391
Egloff, N., Egle, U.T., Von Känel, R., «Weder Descartes noch Freud? Aktuelle Schmerzmodell in der Psychosomatik, in: Praxis 97, 2008, S. 549–557.
Butler, D., Moseley, I., «Schmerzen verstehen», Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2005.
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